Acrylmalerei für Anfänger: Zubehör, Techniken und Praxistipps
Inhalt:
Was ist Acrylmalerei und wodurch zeichnet sie sich aus?
Was sollte man bei Acrylmalerei beachten?
Was braucht man für Acrylmalerei?
Acrylmalerei-Zubehör: Zur Qualität der Produkte
Acrylmalerei: Worauf achten bei Pinseln?
Acrylmalerei: Worauf achten bei Farbe?
Acrylmalerei: Worauf achten bei Leinwänden und Papier?
Welche Techniken gibt es?
Was ist Acrylmalerei und was zeichnet sie aus?
Acrylmalerei bezeichnet das Malen mit Acrylfarben. Diese Farben bestehen aus Pigmenten, Bindemitteln und Lösungsmitteln und sind wasserlöslich.
Acrylmalerei ist eine junge Maltechnik. Sie ist sowohl bei Einsteigern als auch bei erfahreneren Hobbymalern und professionellen Künstlern beliebt, vor allem aufgrund ihrer Vielseitigkeit: Arbeitet man mit viel Wasser und lasierend, sind die Farben transparent und strahlend wie bei einem Aquarell. Dickt man die Farbe an und arbeitet pastos, erreicht man einen ähnlichen Effekt wie bei der klassischen Ölmalerei. Mit Struktur- und Modellierpasten oder der Beigabe anderer Materialien wie Sand oder Kaffeesatz erhält man verschiedenste Oberflächenstrukturen. Auch für Collagen eignet sich Acrylmalerei hervorragend.
Zudem eignet sich das Malen mit Acrylfarben sehr gut für Malanfänger. Die Grundausstattung ist preiswert, das Handling einfach und die Farben trocknen schnell. Man kann sie immer wieder übermalen, ohne dass die Farbe reißt und im gegensatz zur Ölfarbe muss man nicht mit gesundheitsschädlichen Materialien wie Lösungsmittel arbeiten. Im Gegensatz zur Aquarellmalerei, wo das Erlernen der Grundtechniken einiges an Übung erfordern, lassen sich mit der Acrylmalerei leicht und schnell wundervolle Ergebnisse erzielen.
Was braucht man für Acrylmalerei?
Zur Grundausstattung gehören nur ein paar Farben, Pinsel, Malgründe, ein Wasserbrecher und eine Mischpalette. Weiter unten werde ich euch ein paar Empfehlungen geben, die man online bestellen kann und die sich hinsichtlich Preis-Leistungsverhältnis zum Üben sehr gut eignen.
Konkret empfehle ich als Grundausstattung die Anschaffung oder Besorgung folgender Materialien:
- Farben: Schwarz, Weiß, Magenta, Cyan und Gelb
- Pinsel: ein größerer Flachpinsel von ca. 30 bis 40 Zentimetern, ein schmaler Rundpinsel für die Details (ca. Größe 2 oder 3) und ein mittlerer Katzenzungenpinsel (ca. Größe 12).
- einen bespannten Keilrahmen DIN A 4
- ein DIN A 4 Block Acrylpapier
- Küchenrolle oder ein alter Lappen zum Pinsel abstreifen
- Wasserbecher
- Mischpalette (oder ein alter Teller, Holzbrett o.ä.)
Produktempfehlungen:
Farben
Für den Anfang sind die drei Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb sowie Schwarz und Weiß ausreichend. Ich würde empfehlen, dir noch einen warmen Gelbton und einen warmen Blauton zuzulegen. Alle anderen Farben lassen sich mit diesen mischen. Man kann die Farben extra kaufen oder in Sets. Achte bei der Auswahl der Sets darauf, dass die oben erwähnten Farben enthalten sind. Die meisten Sets beinhalten eine eher willkürliche Auswahl aus Rot, Grün, Lila etc. Deswegen empfehle ich dieses Set von Schmincke, mit dem man auch hinsichtlich der Qualität nicht falsch machen kann:
Schmincke AKADEMIE Acryl, 8 x 60 ml-Tuben
Pinsel
Wenn du bei der Malerei bleibst, kauf dir irgendwann gezielt einzelne bessere Pinsel, je nachdem in welcher Größe, in welchem Stil und mit welcher Technik du malen willst. Diese sind jedoch ziemlich kostspielig. Der letzte gute, den ich mir geleistet habe, hat 30 Euro gekostet. Für den Anfang reicht ein günstiges Set völlig aus. Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Set möglichst viele verschiedene Größen und Pinselarten enthält. Ich male z.B. am liebsten mit Katzenzungen- oder auch Filbertpinsel. Viele Pinsel enthalten aber nur Rund- und Flachpinsel. Dieses Set bietet beispielsweise eine gute Auswahl:
Künstlerpinsel im Set, 10 Größen
Wer auf größeren Flächen malen möchte, sollte sich noch mindestens einen etwas größeren Flachpinsel zulegen:
olyee Flachpinsel, 3 Stück, 20/40/50mm
Und für Details sind ein paar von diesen mit Größe 0 und kleiner sehr hilfreich:
Detail-Pinselset, 9 Stück, Größen 0, 00 und 000
Malgründe
Malblock
Ich selbst benutze für alle Farben sehr gerne schweres Papier (ab 300 g/m²), weil man es vielseitiger nutzen kann. Man kann lasierend und mit viel Wasser verdünnt arbeiten, ohne dass sich das Papier wellt. Das schwere Papier ist aber auch robust genug, um darauf mit Strukturpasten und Spachteln arbeiten zu können. Beispielhaft führe ich dieses auf, es eignen nicht aber alle Acrylblöcke mit über 300 g/m²:
Clairefontaine Zeichenblock Acrylpapier DIN A4, 10 Blatt, 360 g/m2
Wer tatsächlich erst mal nur mit unverdünnter oder nur wenig verdünnter Farbe malen möchte und aufs Geld schauen muss, wird auch mit einem einfachen Zeichenkarton zurecht kommen:
folia Zeichenkarton, 120 g/m², DIN A4, 50 Blatt
Bespannter Keilrahmen
Ich finde es schöner, angenehmer und inspirierender auf einem bespannten Keilrahmen bzw. auf Leinwand zu malen, als auch Papier. Es ist aber zum Anfangen überhaupt nicht nötig. Das Gute: Der Malgrund ist sehr stabil und wenn das Kunstwerk nichts geworden ist, kann man es trocknen lassen und wieder draufmalen. Wer sich einen Keilrahmen gönnen möchte, kann einfach anfangen:
Keilrahmen 5er Set Akademie, 20×30 cm, 100 % Baumwolle
Malpappe / Malkarton
Eine gute Zwischenlösung. Stabiler als Papier und in der Regel günstiger als ein bespannter Keilrahmen. Außerdem ist ein Malkarton nicht so sperrig und besser zu verstauen. Meiner Meinung nach eine lohnenswerte Anschaffung für Anfänger bzw. für Studien und Versuche, die später auf die Leinwand sollen:
Malkartons, Akademie-Qualität, 30 x 40 cm, 2 Stück
Acrylmalerei-Zubehör – Zur Qualität der Produkte
Meine Erfahrungen mit Qualität des Zubehörs: Spart auf keinen Fall an der falschen Stelle. Natürlich braucht ihr nicht die Profi-Variante, wenn ihr noch gar nicht sicher seid, ob Malerei oder Acrylmalerei überhaupt das Richtige für euch sind oder wenn ihr gerade erst beim Anfangen seid. Ich habe euch hier Produkte empfohlen, die sich für Anfänger eignen bzw. Farben in Studienqualität. Auch damit kann man tolle Ergebnisse erzielen und dann später nach Bedarf „aufstocken“. Falls ihr hier nicht fündig werdet – In größeren Kunstbedarfläden und bei Amazon gibt es eine breite Auswahl verschiedener Qualitäten.
Dringend abraten würde ich davon, Zubehör für Acrylmalerei im Lebensmittel-Discounter, 1-Euro-Shops oder Geschenkartikel-Shops zu kaufen. Die Pinsel fusseln, die Farben krümeln und klumpen oder sind einfach nicht schön. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
Acrylfarben werden in folgenden drei Qualitätsstufen hergestellt: Künstlerfarbe, Studiofarbe und Hobbyfarbe (hier in Preis und Qualität absteigend aufgelistet).
Im Laden findet ihr Künstlerfarbe auch unter der Bezeichnung „Artist color“ oder „feinste Künstlerfarbe“. Studioqualität findet ihr auch unter „feine Künstlerfarbe“ oder „studio color“ oder „Akademie“. Die günstigste Qualitätsstufe erkennt ihr daran, dass sie entweder gar keine Angaben zur Qualität hat oder bezeichnet wird als „Hobbyfarbe“, „Basic“, „Bastelfarbe“ oder ähnliches.
Acrylmalerei-Zubehör: Pinsel
Die Pinsel liegen mir beim Thema Zubehör besonders am Herzen, weil hier selbst für Laien die größten Qualitätsunterschiede zwischen günstigen und teureren Produkten zu merken sind. Nichts ist schließlich ärgerlicher, als wenn ihr eurer Werk vollendet habt und unter der Farbe Pinselhärchen kleben.
Pinsel für Acrylmalerei: Worauf achten?
Ein guter Pinsel zeichnet sich durch Stabilität, Präzision, Haltbarkeit und die Fähigkeit, Farbe aufzunehmen und abzugeben aus. Es gibt Tier- und Kunsthaarpinsel sowie viele verschiedene Größen und Formen. Er setzt sich aus dem Haarkörper, der Zwinge (also dem metallischen Teil, der die Haare zusammenhält) und dem Stiel zusammen.
Tierhaare haben eine raue Struktur, in der sich die Farbe besser hält als in synthetischen Haaren, deswegen werden sie als qualitativ besser eingestuft. Trotzdem nutze ich selbst hauptsächliche Pinsel aus synthetischen Fasern und achte dafür lieber auf andere Qualitätsmerkmale.
Ein wichtiger Punkt ist die Länge des Pinselhaars bzw. die Verarbeitung unter der Zwinge. Bei einem schlechten Pinsel sind die Haare gerade so lang, dass die Zwinge sie zusammenhalten kann, sie verfügen über keinen Fadenbund und zwischen Pinselhaaren und Stiel gibt es einen Hohlraum. Diese Art der Verarbeitung führt dazu, dass die Haare nicht so fest sind, leicht ausfallen und sich beim Malen über das Papier verteilen. Die Zwinge sollte aus vernickeltem Messing oder rostfreiem Aluminium sein. Sie kommt oft mit Wasser und Farbe in Berührung und so wird vermieden, dass sie rostet oder sich in ihre Bestandteile auflöst. Form und Material des Pinselstiehls halte ich beim Anfangen für nicht so essenziell. Wählt einfach einen Pinsel, der für euch angenehm in der Hand liegt.
Mein Fazit: es muss nicht der beste Pinsel im Angebot sein, aber auch nicht der günstigste. Das rächt sich. Investiert in einen guten Haarkörper, denn das lohnt sich.
Welche Pinsel gehören ins Zubehör-Set für Anfänger der Acrylmalerei?
Mein Vorschlag ist: ein größerer Flachpinsel von ca. 30 bis 40 Zentimetern, ein schmaler Rundpinsel für die Details (ca. Größe 3), ein mittlerer Katzenzungenpinsel (ca. Größe 12) und ein Detailpinsel mit Größe 0 oder kleiner.
Die Pinselgröße ist als kleine Nummer auf den Stiel gedruckt und gibt den Durchmesser bzw. bei Flachpinseln die Breite der Zwinge an. In der Regel findet ihr dort außerdem die Seriennummer und welche Haarsorte der Pinsel hat. Manchmal wird auch die Malart angegeben, für die sich der Pinsel eignet.
Flachpinsel:
Rundpinsel:
Katzenzungenpinsel oder Filbertpinsel:
Acrylmalerei-Zubehör: Farbe
Acrylfarbe besteht zum großen Teil aus Pigmenten und Bindemittel. Die Pigmente sind die zerriebenen Farbsubstanzen, also sozusagen der sichtbare Teil der Farbe. Das Bindemittel hält die Pigmente zusammen und sorgt dafür, dass sie am Malgrund haften.
Im Laden werden euch die Symbole auf den Farbflaschen und -eimern auffallen. Sie beschreiben die Eigenschaften der Farben. Ein kleiner Kreis oder ein Viereck, ausgefüllt, halbausgefüllt mit Querstrich oder nicht ausgefüllt, zeigt die Deckkraft der Farbe an. Die Sternchen oder Kreuzchen stehen für die Lichtbeständigkeit der Farben.
Acrylfarbe: Qualität und Konsistenz
Im Künstlerbedarf werden Acrylfarben in Künstler- und Studienqualität angeboten. Sie unterscheiden sich in der Qualität und im Anteil der Pigmente. Für den Anfang reicht die Studienqualität völlig aus.
Die wichtigsten Konsistenzen der Acrylfarbe sind pastos (streichfest), fluide (weicher und fließender) und flüssig (eher wie Tinte). Bei der Auswahl der Farbe ist es ratsam, sich vorher zu überlegen, wie man am liebsten malen möchte, um das Zubehör entsprechend auswählen zu können. Möchte man lieber in Spachteltechnik malen oder eben deckend oder lasierend?
Und welche Farben braucht man für den Anfang?
Ich empfehle Schwarz und Titanweiß. Wer im Kunstunterricht aufgepasst hat, weiß, dass man mit den Grundfarben Gelb, Magenta und Cyan alle anderen Farben mischen kann. Wer natürlich gleich konkrete Ideen hat, wie er in welcher Farbe loslegen möchte, kann auch direkt zu diesen Farben greifen und muss sich nicht erst mit dem Mischen aufhalten. Um im praktischen Umgang mit Farben und Mischverhältnissen ein paar Erfahrungen zu sammeln, rate ich dazu, sich nicht gleich so viele fertig gemischte Farben zu kaufen.
Malgründe für Acrylmalerei
Mit Acrylfarbe lässt sich auf allen fettfreien Untergründen malen. Ich werde hier erst mal auf die zwei wichtigsten eingehen: Papier und Leinwand.
Papier besteht hauptsächlich aus Fasern, Füllstoffen wie Kaolin oder Kreide sowie Leim, um die Fasern zusammenzuhalten.
Es gibt verschiedene Oberflächen (satiniert, matt und rau). Welche man bevorzugt, hängt vom Malenden selbst ab. Am besten, ihr probiert einfach ein bisschen aus.
Die Gewichtsangabe auf dem Papier gibt die „Grammatur“, also das Gewicht pro Quadratmeter an. Investiert am besten in ein schwereres Papier (ab 350 g/qm), denn mit dieser Grammatur wellt sich das Papier nicht so schnell und eignet sich außerdem besser für Strukturtechniken.
Weitere Qualitätsmerkmale sind die Alterungs- und Lichtbeständigkeit. Gerade am Anfang kann man hier m.A. nach am ehesten Abstriche machen.
Für die Acrylmalerei eignet sich Acrylpapier, aber auch Aquarellpapier ab 400 g/qm.
Mein Tipp: Papier ist günstiger, aber malt am Anfang auch mal auf einer Leinwand. Es ist einfach ein tolles Gefühl. Es gibt sie fertig gespannt in Studienqualität in verschiedenen Größen zu kaufen.
Malgründe grundieren
Wer auf anderen Untergründen, wie Holz, malt, sollte die Oberfläche vorher grundieren, um die Grundstruktur des Malgrundes zu glätten, das zu starke Aufsaugen der Farbe durch das Material zu vermeiden und einen farblich geeigneten, meist weißen Untergrund für lasierende Farbtechniken zu schaffen. Auch Leinwände ohne Grundierung werden meist grundiert, um das Aufsaugen der Farbe zu verhindern. Wer einfach eine grundierte Leinwand kauft, kann sich die Anschaffung des Grundiermittels erst mal sparen. Ein Grundiermittel ist z.B. „Gesso“.
Praxistipp: Was sollte man bei der Acrylmalerei beachten?
- Schützt eure Unterlage und die Malumgebung gut und zielt euch alte Klamotten an. Acrylfarben lassen sich sehr schlecht bis gar nicht auswaschen – sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand.
- Nehmt nur so viel Farbe nehmen, wie ihr wirklich braucht und vergesst nicht, die Pinsel und Paletten auszuspülen. Die Acrylfarbe trocknet schnell und macht Paletten und Pinsel dann unbrauchbar. Ist sie erst mal getrocknet, kann man sie nicht wieder verflüssigen.
Welche Techniken gibt es?
1.) Deckender Farbauftrag
Beim deckenden Farbauftrag werden die Acrylfarben unverdünnt auf den Malgrund aufgetragen, oft direkt aus der Flasche oder Tube. Der Untergrund schimmert hier also nicht mehr durch, er ist komplett abgedeckt – daher der Name. Dadurch, dass die Farben nicht verdünnt werden, zeichnet sich diese Technik durch die besondere Intensität und Strahlkraft der Farben aus.
2.) Lasierender Farbauftrag
Bei dieser Technik malt man mit stark verdünnten Acrylfarben. Zum Verdünnen wird in der Regel Wasser genommen. Da die Farben so auf vorgrundierten Malgründen nicht haften, fügt man in diesem Fall am besten noch etwas Acrylbinder hinzu. Mit der Lasurtechnik erhält man eine an Aquarelle erinnernde Anmutung. Man arbeitet mit verdünnten Farben auf trockener Leinwand. Bevor man eine Farbschicht auf die nächste aufträgt, muss die erste gut durchgetrocknet sein. Um nicht ungewollt “schmutzige” Farben zu erhalten, ist es wichtig den Farbkreis im Hinterkopf zu haben; für strahlende Farbkombinationen ist es wichtig, bewusst die richtigen Farben übereinander zu legen.
3.) Lavieren
Bei der Lavurtechnik wischt man Farben ineinander. Lavieren bedeutet so etwas wie Verwaschen. Wie das Wort schon sagt, müssen die Farben dafür noch feucht sein, damit die Übergänge weich und konturlos sind. Die Lavurtechnik funktioniert wie folgt: Der Malgrund wird angefeuchtet und die Acrylfarbe mit dem feuchten Pinsel aufgetragen. Mit einem Flachpinsel streicht man dann leicht über die noch feuchten Farbübergänge, um sie ineinanderzuwischen und harte Konturen verschwinden zu lassen.
4.) Spachtel-Technik
Für die Spachteltechnik wird die Acrylfarbe mit Strukturpaste, Sand oder anderen geeigneten Materialien angedickt und dann mit einem Malmesser oder Spachtel in dicken Schichten auf den Malgrund aufgetragen. Man kann die Masse zum Beispiel großflächig verschmieren, auftupfen oder Formen hineinritzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Je nachdem, welche Materialien man beimischt entstehen andere Oberflächenstrukturen und Konsistenzen: grobkörnig, glatt, rissig etc. Die am häufigsten verwendeten Spachtel sind folgende:
- Malmesser: kleine Spachtelfläche und ein Stiel mit Griff für detaillierteres Auftragen
- Malerspachtel: breitere Fläche mit Holzgriff; eignen sich eher für großflächiges Arbeiten
- Gummispachtel: sind von der Form her Pinseln nachempfunden; statt der Borsten haben sie eine glatte Gummifläche; eignen sich ebenfalls eher für große Flächen
- Japan-Spachtel: bestehen nur aus Spachtelfläche; teilweise mit Griff; eher für groben Arbeiten geeignet
- Mit jedem dieser Spachtel kann man aber auch frei experimentieren, kratzen, malen etc. Auch andere Gegenstände lassen sich als Spachtel nutzen: Löffel, Kämme oder Küchenmesser. Probiert euch einfach aus.
Acrylfarbe eignet sich besonders gut für die Spachteltechnik, da die Farbe sehr schnell durchtrocknet und man zwischen dem Auftragen der Schichten nicht so lange warten muss. Außerdem kann man beliebig dicke Schichten auftragen, ohne dass darin ungewollte Risse entstehen wie beispielsweise bei Ölfarbe. Da die Spachtelmasse um einiges schwerer ist als pure Farbe und die Spachteltechnik in der Regel eher eine grobere Anwendung erfordert, eignet sich Papier nicht als Malgrund. Nehmt Holzplatten, Malpappen oder bespannte Keilrahmen.