8 Tipps für das Einrichten deines Kunstateliers

Veröffentlicht von kreativ-kann-jeder.com am

Das Einrichten eines Ateliers, Kunststudios oder einer Kreativecke erfordert eine sorgfältige Planung, um einen Raum zu schaffen, der deinen Anforderungen beim Ausleben deiner Kreativität erfüllt. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe mich immer wieder mit Lösungen geplagt, die für mich nicht praktikabel waren. Jetzt habe ich die perfekte Lösung gefunden und meine Pläne umgesetzt und möchte euch gern an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Ich schreibe euch auch zu jedem Tipp dazu, welche Lösung ich gewählt habe.

Low Budget-Einrichtungs-Tipps für dein Kunstatelier:

1. Überleg dir, wie viel Platz du beim Arbeiten brauchst

Eines der wichtigsten Themen ist die Organisation der Arbeitsflächen. Machst du Zentangle auf kleinformatigem Papier oder arbeitest du auf riesigen Leinwänden? Ist dir eine höhenverstellbare Lösung wichtig? Nutzt du dein Atelier auch für andere Tätigkeiten, zum Beispiel als Arbeitszimmer, und musst dafür Platz haben oder kannst du alles stehen und liegen lassen und dich jederzeit wieder an dein Werk setzen? Und wenn der Platz eng wird: priorisiere! Brauchst du wirklich eine Staffelei, wenn du eh nur auf dem Boden arbeitest? 

Meine Lösung: Da ich in meinem Studio auch zum Beispiel an meinem Blog arbeite, meine Steuern mache etc., brauche ich auch einen Arbeitsplatz für meinen Laptop. Ich möchte aber nicht jedes Mal alles wegräumen und lasse meine Papiere auch gerne zum Trocknen liegen. Daher habe ich mich für einen Eckschreibtisch entschieden, wo ich an beiden Seiten sitzen kann – eine zum Malen für kleinformatige kreative Arbeiten und eine für den Laptop. Den Schreibtisch habe ich selbst gebaut aus Ikea Kallax Regalen und zugesägten Ikea Tischplatten. Da ich auch – gerade mit großen Leinwänden – gerne auf dem Boden arbeite, habe ich den kompletten Raum mit Bodenschutzmatten aus Plastik (eigentlich für Schreibtischstühle) ausgelegt. Ich habe insgesamt 4 – 2 von Ikea und 2 bei Amazon bestellt:

Ich habe mich gegen einen höhenverstellbaren Schreibtisch entschieden, weil das die Eckkonstruktion sehr kompliziert gemacht hätte und nutze stattdessen so einen Stehschreibtisch, den ich bei Bedarf aufstellen und unkompliziert und platzsparend verstauen kann:

BONTEC Stehpult, höhenverstellbar, 67 x 47 cm

2. Sicherheitsvorkehrungen

Beliebt als Arbeitsecke sind abgetrennte Bereiche im Schlafzimmer. Ganz wichtig ist hier zu beachten: Arbeitest du mit Materialien, die besondere Sicherheitsanforderungen haben? Wenn du mit Sprühfarbe, Ölfarbe, Speckstein oder selbst mit Acryl arbeitest, würde ich davon abraten, diese Materialien im selben Raum zu lagern und zu verarbeiten, in dem du schläfst. Auch Kinder sind ein Thema. Farben, Cutter-Messer, Lösungsmittel sollten unbedingt in ausreichender Höhe oder hinter verschlossenen Türen untergebracht werden.

Meine Lösung: Ich nutze einen vom Wohnzimmer optisch abgetrennten Teil der Wohnung als Arbeitszimmer. Kinder habe ich keine, nur eine Katze. Die geht zwar nicht an die Farben, aber läuft über die feuchten Arbeiten, daher nutze ich eine Staffelei zum Trocknen. Hier habe ich schon vor längerer Zeit in eine gute und, was mir wichtig war, stabile Variante von boesner investiert. Mit diesen dreibeinigen komme ich nicht gut klar, die sind mir zu wackelig. Ich habe eine sehr ähnliche bei Amazon gefunden. Preislich sind die beiden auch sehr ähnlich.

VISWIN Premium Atelierstaffelei mit H-Fuß, hält Leinwand bis 236cm, Buchenholz

3. Stauraum

Die Platzthematik umfasst nicht nur Platz zum Arbeiten, sondern auch Stauraum für Farben, Leinwände, Papiere und Werkzeuge sowie die Lagerung der fertigen Arbeiten. Um leicht und schnell auf seine Materialien zugreifen zu können, ist es außerdem wichtig, sie gut zu organisieren. Bei mir hat sich über die Zeit sehr viel angesammelt (sowohl Materialien, als auch fertige Arbeiten) und das war auch die größte Herausforderung bei der Planung.

Ich hatte erst ein riesiges chaotisches, vollgestopftes Regal und später einen großen Schrank, in den ich durchsichtige Aufbewahrungsboxen gestapelt habe. Das Problem bei dieser Lösung: Man braucht immer die Box, die ganz unten ist und ist nur am Hin- und Herräumen.

Meine aktuelle Lösung: Regale, wo in jedem Fach eine mittelgroße, thematisch sortierte, beschriftete Aufbewahrungsbox steht. So kann ich die Boxen einzeln rausnehmen und hole auch nur die Boxen heraus, die ich für die jeweilige Technik benötige.

20L Aufbewahrungsboxen mit Deckel, transparent

Für Kleinkram benutze ich diese durchsichtigen Schubladenboxen:

Für Stifte und Pinsel nutze ich eine schräge Lösung (s.u.) Wenn man nur „normale“ Stiftebecher hat, ist es immer umständlich an die hinten im Schrank heranzukommen. Es gibt auch schönere aus Metall oder Holz, aber ich finde die aus Plastik für mich ausreichend und zweckmäßig.

Stifte-Organizer, Weiß, Kunststoff

Für Papierreste, angefangene Zeichnungen, Collagenpapier oder Zeichenblöcke nutze ich stapelbare Papierfächer. Für mich haben sich hier diese aus Metall bewährt, weil sie sich unendlich hoch stapeln lassen und trotzdem noch stabil sind:

EXERZ Briefablage, 4 Fächer

4. Licht

Um auch an einem dunklen Wintertag deine Farben richtig wählen zu können, empfehle ich eine oder mehrere Tageslichtlampen.

Ich selbst habe auch noch einen Strahler für das gezielte Anstrahlen von Objekten für Stillleben.

5. Stuhl

Da man viele Stunden auf diesem Stuhl verbringt, lohnt es sich, in die eigene Rückengesundheit zu investieren und einen qualitativ hochwertigen Stuhl zu kaufen.

6. Belüftung

Ich selbst habe ein großes Kippfenster. Wer in einem fensterlosen Raum mit Farben, Lösungsmitteln oder anderen Chemikalien arbeitet, sollte sich unbedingt eine mobile Dunstabzugshaube oder einen Lüftungsventilator besorgen.

7. Musik

Musik und manchmal auch Hörbücher sind für mich ein wichtiger Teil meiner kreativen Arbeit. Musik inspiriert mich und Hörbücher höre ich zum Beispiel beim Ausmalen oder Tanglen.

Meine Lösung: Alexa.

Echo Dot (5. Gen., 2022), smarter WLAN- und Bluetooth-Lautsprecher mit Alexa, Anthrazit

8. Persönliche Note

Das ist Geschmackssache. Viele mögen sicher einen aufgeräumten, cleanen Arbeitsraum. Ich liebe es, mich mit Dingen zu umgeben, die mich inspirieren und meine Persönlichkeit widerspiegeln oder mich an schöne Momente erinnern. Wichtig ist natürlich, dass es persönliche Gegenstände sind. Sie sollen eure Kreativität fördern und nicht (nur) hübsch aussehen.

Meine Lösung: ein kreatives Chaos aus Bildbänden, Mitbringseln von Reisen, zwei NASA-Fotografien an der Wand und Flohmarktschätze. 

Schreibmaschine und Globus vom Flomarkt

Nicht vergessen: Die Einrichtung eines Kunststudios ist eine individuelle Angelegenheit, und du solltest den Raum nach deinen Vorlieben und Bedürfnissen gestalten. Der tollste Schreibtisch nutzt dir nichts, wenn er nur im Weg steht. Hinterfrage immer wieder, ob deine Einrichtung noch immer passt und justiere, wenn notwendig. Wenn du dich jedes Mal ärgerst, wenn du kreativ sein willst, schränkt dich das ein und das wäre schade.

Kategorien: BlogRatgeber