Guache Malerei – Alles, was du wissen musst inkl. Anleitung

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Was ist Guache Malerei?

Guache bezeichnet sowohl die Technik (Guache Malerei), als auch die in dieser Technik gemalten Werke und die Farben. Ausgesprochen wird es wie Guasch mit Betonung auf der zweiten Silbe.

Die Guache Technik hat ihre Ursprünge im alten Griechenland und Ägypten, in seiner heuten Form ist sie im 18. Jahrhundert in Frankreich entstanden. Berühmte Werke stammen zum Beispiel von Henry Matisse oder Paul Klee.

Was zeichnet Guache Malerei aus?

Guache Malerei eignet sich gut für Malerei Anfänger oder Kreative, die eine neue Technik ausprobieren möchten. Ebenso wie bei der Acrylmalerei benötigt es wenig Vorwissen und Material, um zu starten und sowohl Farben als auch Papier für Beginner sind relativ günstig.

Die Technik ist außerdem sehr vielseitig: Verdünnt mit Wasser lassen sich die Farben transparent einsetzen, ähnlich wie beim Aquarell, unverdünnt und pastos aufgetragen können sie wie Ölmalerei wirken.

Besonders ist, dass die Farben eine sehr gute Deckkraft haben und flächig und matt aussehen, wenn sie getrocknet sind. Dadurch eignen sie sich gut für Illustrationen und graphische Darstellungen.

Was braucht man für Guache Malerei?

Farben

Guache-Farben sind wasserlöslich und bestehen aus Pigmenten, Kreide, Bindemittel und Wasser. Anfängern würde ich ein Set mit Primärfarben oder Grundfarben sowie Schwarz und Weiß empfehlen, aus denen sich alle weitere Farben mischen lassen.

Acryl Guache

Hier handelt es sich um eine wasserfeste Mischung aus Acryl und Guache Farben. Eine Anschaffung empfehle ich eher, wenn man sich schon ein bisschen mit der Technik ausprobiert hat und merkt, dass man gerne weiter damit arbeiten möchte. Die Besonderheit an diesen Farben ist, dass sie sich nicht vermischen. Man kann hier also mehrere Schichten übereinander legen, ohne dass sich die darunter liegende Schicht durch das Wasser vom Papier löst.

Pinsel

Die meisten von euch werden bereits eine Grundausstattung von Pinseln haben. Da die Farbe wasserlöslich ist, kann man die Pinsel problemlos auch für andere Farben benutzen bzw. die Pinsel anderer Techniken für die Guache Malerei.

Welche man letztlich nutzt, hängt natürlich sehr von den Vorlieben beim Motiv ab: Malt ihr zum Beispiel lieber großflächig oder detailliert, lieber mit Rund- oder Flachpinsel etc.?

Als Grundausstattung empfehle ich einen Flachpinsel in Stärke 10 für das Grundieren größerer Flächen und Rundpinsel in den Stärken 00, 0, 2, 4 und 6. 

Palette

Farben zusammenstellen und mischen ist ein Hauptbestandteil beim Malen. Wer schickes Zubehör bevorzugt, wird in jedem Künstlerbedarf fündig. Ich selbst benutze tatsächlich nur alte Porellanteller und Mischpaletten aus Plastik. Ich mag diese lieber als die schönen aus Holz, weil sie sich leichter reinigen lassen.

Papier

Für Guache Malerei würde ich ein schweres Papier ab 200 g/m2 empfehlen, damit ihr je nach Motiv mit mehr oder weniger Wasser malen könnt, ohne dass sich das Papier wellt. Es gibt glattes und raues Papier; ich selbst mag das glatte für Guache Farben lieber, weil damit die gleichmäßigen, graphisch wirkenden Oberflächen besser zur Geltung kommen. Damit sich das Papier durch die Feuchtigkeit nicht wellt, können Sparfüchse das Papier mit Kreppklebeband auf einer Malunterlage fixieren. Ich empfehle aber rundum verleimte Aquarell-Blöcke, weil es einfach praktischer ist.

Maskierflüssigkeit

Nicht unbedingt notwendig für die Grundausstattung, aber für mich unverzichtbar: Maskierflüssigkeit. Sie schützt bzw. grenzt die Flächen ab, die ohne Farbe bleiben sollen und lässt sich am Ende leicht abziehen.

Radiergummis

Ich nutze sie zum nachträglichen Wegradieren von Skizzen und Vorzeichnungen. Radiergummis unterliegen bei mir dem gleichen Zauber wie Haargummis: egal wie viele ich kaufe, wenn ich welche brauche, sind keine da. Daher bestelle ich sie inzwischen in größeren Paketen, damit ich in jedem Stiftebecher und jeder Federmappe einen vorrätig habe.

Aquarellbuntstifte

Neben der Tatsache, dass man mit ihnen wundervolle Aquarelle herstellen kann, eignen sie sich auch sehr gut zum skizzieren, da sie extrem wasserlöslich sind und sich in der Farbe auflösen, sobald diese mit der Skizze in Berührung kommt.

Skizzenbuch

Generell eine lohnenswerte Anschaffung: ein Skizzenbuch mit Papier ab 200 g/m2 zum Austesten von Farbkombinationen, Anlegen von Kompositionen und Festhalten von Motiventwürfen.

Wassergläser

Auch Wassergläser kann man nie genug haben. Um die Farben durch das Verdünnen mit dreckigem Wasser nicht zu verschmutzen oder ständig das Wasser wechseln zu müssen, sollte man möglichst Wasserglas und einen Pinsel pro Farbe nutzen.

Ich nutze dafür einfach alte Marmeladen- oder Gurkengläser. Bei der Wahl des Wasserbehälters solltet ihr darauf achten, dass er schwer genug ist. Stellt man einen zu großen Pinsel in einen Plastikbecher kann dieser schnell umkippen (ich spreche aus Erfahrung :-)).

Küchentücher

Fast jeder hat sie zuhause und auch bei der Guache Malerei sind sie für mich unverzichtbar: Küchentücher – perfekt zum Abstreichen von überflüssigem Wasser oder Farbe und zum schnellen Beseitigen kleiner Unfälle jeglicher Art.

Fixativ

Wie immer wichtig: Ein gutes Fixativ, um die Farbbrillianz zu erhalten. Da die Guache Farben extrem wasserlöslich sind, ist es hier besonders wichtig, das Fixativ ausreichend weit weg vom Papier zu halten, damit die Flüssigkeit die Farben nicht löst.

Und los geht`s mit der Praxis!

Praxistipps – Darauf solltest du bei Guache Malerei achten

  1. Helle Farben dunkeln nach, dunkle Farben können heller werden.
  2. Guache Farben trocknen sehr schnell. Sie sind aber wasserlöslich und lassen sich so mit dem Pinsel lösen.
  3. Die Folge aus Punkt 2: Es kann zu ungewollten Mischungen kommen, wenn man verschiedene Farbflächen übereinander legen möchte. Die untere löst sich und vermischt sich mit der darüber. Eine Möglichkeit sind hier Acryl Guache Farben (siehe oben unter „Was braucht man für Guache Malerei?“).
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