Schritt für Schritt: Faltenbild selber machen

Veröffentlicht von kreativ-kann-jeder.com am

Faltenbilder sind eine relativ einfache Möglichkeit, beeindruckende 3D-Kunstwerke zu schaffen. Mann kann es auch mit ausgerolltem Ton machen, aber dann werden die Leinwände sehr schwer und ich fand das mit dem Stoff leichter zu handeln. Heute gebe ich dir eine Schritt-für-Schitt-Anleitung, wie du dein eigenes Faltenbild erschaffen kannst.

Was du brauchst

  • bespannter Keilrahmen in beliebiger Größe
  • eine Nietmaschine
  • Baugips
  • Stoff
  • Acryl- oder Temperafarbe
  • Acrylbinder nach Bedarf
Materialien für Bild aus Stofffalten

Produktempfehlungen

Praxistipps zu den Materialien

Keilrahmen

Fang klein an. Natürlich sieht es letztlich am beeindruckendsten aus, wenn das Kunstwerk in A3 über der Couch hängt, aber zum Üben würde ich mit A4 oder A5 anfangen.

Stoff

Du musst den Stoff später in Falten legen und willst schließlich nicht durch seine Größe in deiner Kreativität eingeschränkt sein. Je nachdem, wie groß die Falten sein sollen, empfehle ich als Faustregel, dass der Stoff ca. 1/3 größer ist als der Keilrahmen. Am besten, du kauft Meterware und schneidest sie dann zu.

Anleitung

Schritt 1

Tackere den Stoff an einer Seite den Keilrahmens fest. Ich starte in den Regel oben links und setze die Niete erst an der Unterseite des Keilrahmens.

Schritt 2

Dann legst du den Stoff Stück für Stück so, wie es dir gefällt und fixierst ihn Stück für Stück.

Schritt 3

Wenn du alles gelegt hast, empfehle ich noch mal rundum seitlich zu tackern, um zusätzlich zu fixieren, um den Stoff noch etwas zu straffen. Er ist ja immer noch weich und instabil und die Falten verrutschen schnell.

Schritt 4

Gips mischen: Folge hier einfach der Anleitung auf den Packung. In der Regel gilt:

Einmal mischen und verbrauchen. Der Gips wird immer dem Wasser hinzugefügt, also erst Wasser, dann Gips. Lass den Gips in das Wasser einrieseln und rühre dabei leicht um. Versuch nicht, später noch Gips oder Wasser hinzuzufügen, sonst bilden sich Klumpen. Das Mischverhältnis ist 3 bis 4 Teile Gips auf ein Teil Wasser.

Wichtig: Misch immer nur so viel Gips, wie du in 15 bis 20 Minuten verarbeiten kannst. Danach wird der Gips hart. Das Bestreichen des Stoffes mit Gips erfordert etwas Geduld und Vorsicht und dauert meist länger als man denkt, daher würde ich hier lieber erst mal etwas weniger anmischen und im Zweifel noch mal nachmischen.

Schritt 5

Gips sumpfen: Lass die Mischung 1 bis 2 Minuten ruhen. Rühr die Gipsmischung am Ende noch mal ordentlich um.

Schritt 6

Bestreiche den Stoff vorsichtig mit der Gipsmischung. Geh hier behutsam vor, denn der Stoff ist ja noch weich und die Gipsmischung ist sehr dickflüssig. So zerstört man leicht die vorher sorgsam gelegten Falten.

Schritt 7

Lass das Ganze ordentlich durchtrocknen. Ich empfehle mindestens 2 bis 3 Stunden, da man in der Regel bei den ersten Versuchen nicht das optimale Mischverhältnis hat und der Gips nicht so schnell trocknet, wie auf der Packung beschrieben.

Schritt 8

Trag eine Schicht Acrylbinder auf. Dieser Schritt kam bei mir durch Improvisieren zustanden und ich kann das gerade bei den ersten Versuchen empfehlen. Wenn das Mischverhältnis von Wasser und Gips nicht gut ist, fängt der Gips nach dem Trocknen an zu bröseln und sich abzulösen. Durch den Acrylbinder hält die Gipsschicht besser am Stoff und schafft außerdem noch mal zusätzliche Stabilität.

Schritt 9

Bestreiche alles mit Acrylfarbe in dem von dir gewünschten Farbton. Der Gips ist zwar in der Regeln schon Grauweiß, trotzdem empfehle ich eine Schicht Farbe aufzutragen, selbst wenn dein Endergebnis Grau sein soll. Dann ist die Farbe und die Oberfläche gleichmäßiger. Ich habe hier mit Temperafarbe und Acrylfrabe experimentiert. Temperafarbe hat ein mattes Finish, Acrylfarbe glänzt mehr.

Achte darauf, dir das Bild von allen Seiten anzusehen. Durch die Falten übersieht man schnell versteckte, unbemalte Stellen.

Schritt 10

Jetzt kannst du natürlich noch jede Art von Finish hinzufügen. Dieser Schritt macht besonders Spaß, weil die faltige Oberfläche dadurch sehr unterschiedliche Anmutungen bekommt. Bleibt man bei der Temperafarbe, hat man durch die matte Oberfläche, die der matten Oberfläche des Stoffes am ähnlichsten ist, eher das Gefühl, man würde sich wundersam erstarrte Stofffalten anschauen. Mit Hochglanz-Lack wirkt das ganze eher futuristisch. Ich habe außerdem mit verschiedenen Sprühfarben experimeniert, die die Oberfläche fast metallisch erscheinen lassen. Auch spannend: verschiedene Farben schräg von verschiedenen Seiten einsprühen. Das verstärkt den 3D-Effekt noch mehr und die Oberfläche sieht aus, als wäre sie changierend.

Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren 🙂

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